Die Lugol'sche Lösung ist eine Entwicklung von Dr. Jean Guillaume Auguste Lugol (Frankreich 1786-1851). Sie besteht aus einem Teil elementarem Jod (chemisch fachsprachlich auch Iod), zwei Teilen Kaliumjodid und Wasser. Die Lugol'sche Lösung ist von bräunlichroter Farbe und weist einen sehr charakteristischen Geruch auf.
In unserem Shop erhalten Sie die Lugol'sche Lösung selbstverständlich wie gewohnt in pharmazeutischer Qualität.
1 Tropfen enthält ca. 6,1 mg reines Jod.
Jod ist ein lebensnotwendiger Mikronährstoff des menschlichen Organismus. Die größte Konzentration finden wir in der Schilddrüse, in der es gespeichert und ständig an das Blut abgegeben wird. Kleinste Mengen finden wir auch in jeder Zelle - jede einzelne Zelle ist auf Jod angewiesen! In der Schilddrüse wird Jod auch zur Bildung der lebensnotwendigen Hormone Thyroxin, Triiodthyronin und als Diiodtyrosin genutzt. Nur bei ausreichender Jodversorgung kann die Schilddrüse ihre vielfältigen Aufgaben korrekt erfüllen.
Dr. David Brownstein, Autor des Buches "Jod: Weshalb man es braucht, weshalb man ohne es nicht leben kann", schreibt:
Alle Drüsen des Körpers sind abhängig von adäquaten Jodmengen um optimal zu funktionieren. Tierstudien haben Probleme mit den Nebennieren, der Thymusdrüse, den Eierstöcken, dem Hypothalamus und der Hypophysen-Achse gezeigt, sowie auch dem gesamten Hormonsystem, wenn ein Jodmangelzustand vorliegt. Tatsächlich weisen nach der Schilddrüse die Eierstöcke die zweithöchste Konzentration von Jod im gesamten Körper auf. Ein Jodmangelzustand wird zu einem unausgewogenen Hormonsystem führen. Es ist unmöglich, ein ausgewogenes Hormonsystem zu haben ohne für eine ausreichende Jodaufnahme zu sorgen.
Jod kann der Körper nicht selbst herstellen - es muss mit der Nahrung aufgenommen werden und ist z. B. in unraffiniertem(!) Meersalz, den meisten Meeresfrüchten, Meeresfisch, Algengewächsen, Ananas, Artischocken, Spargel, Brokkoli und Champignons enthalten.
Auf Grund der modernen Bewirtschaftung unserer Ackerflächen und des Einsatzes von immer mehr chemischen Düngemitteln und Pestiziden ist der Jodanteil der Böden in den letzten Jahren und Jahrzenten stark gesunken. Feldfrüchte, die auf solchen Böden gedeihen sind deshalb auch sehr jodarm. Auch mit Meeresfrüchten und Fisch kann man den Bedarf an Jod kaum abdecken - man müsste täglich etwa 3kg Fisch zu sich nehmen.
Aber es gibt noch weitere, nicht unerhebliche Ursachen für eine mangelnde Jodversorgung. Sogenannte Halogene, wie z.B. Chlor in Trinkwasser, Fluoride (in Zahnpasta und Trinkwasser), sowie Brom, aber auch Schwermetalle wie Blei, Cadmium, Quecksilber und Aluminium konkurieren mit Jod um die Aufnahme in den Körper.
Der Jodspiegel im Körper ist in den letzten 30 Jahren um durchschnittlich 50% gesunken. Je mehr der oben genannten jodverbrauchenden Faktoren vorliegen, desto mehr Jod muss dem Körper zugeführt werden. Viele Menschen nehmen täglich zu wenig Jod auf und die von der WHO (Welt-Gesundheits-Organisation) empfohlene Tagesdosis ist in der Regel viel zu niedrig angesetzt! Die Berechnungen dafür sind nur auf den Bedarf der Schilddrüse bezogen, um einer Schilddrüsenerkrankung vorzubeugen, nicht aber auf den Bedarf aller anderen Organe.
Laut einem WHO-Bericht gelten 56,9 % der europäischen Bevölkerung als unzureichend mit Jod versorgt. Als relativ gut versorgt gilt die Bevölkerung Großbritaniens, aber auch Finnlands aufgrund des sehr hohen Fischverzehrs und der seit 1949 eingeführten Pflichtjodierung von Speisesalz.
An dieser Stelle ist auch erwähnenswert, dass die Japaner die höchste Lebenserwartung auf der Welt bei gleichzeitig sehr niedriger Krebserkrankungsrate haben. Interessant dabei ist, dass die japanische Küche durch ihren sehr hohen Anteil an Fisch- und Algengerichten so jodreich ist, dass Japaner im Durchschnitt täglich 100 mal mehr Jod zu sich nehmen als durchschnittliche Europäer.
Es gibt mehrere Methoden den Jodwert im Körper zu bestimmen.
(Quelle: "Jod-Schlüssel zur Gesundheit", Kyra Hoffmann, Sascha Kauffmann)
1) Jod-Haut-Test
Da Jod auch über die Haut aufgenommen wird, lässt sich anhand der Resorbtionszeit ein Hinweis ableiten, ob der Körper ausreichend mit Jod versorgt ist. Dieser Test ist sehr einfach und lässt sich bequem von zuhause aus durchführen. Dazu nimmt man wenige Tropfen einer Lugol’schen Lösung 5% und fügt die selbe Menge Wasser hinzu (Wegen der Gefahr einer Hautreizung keine höhere Dosierung verwenden). Nun verreibt man das verdünnte Jod auf der Innenseite des Unterarms – es sollte ein etwa 6x6 cm großes Areal bedeckt sein. Die Auftragsstelle verfärbt sich dunkelgelb bis hellbraun. Ist der aufgetragene Fleck nach weniger als zwölf Stunden verschwunden, ohne dass Wasser an die Haut gekommen ist, dann ist von einem erhöhtem Jodbedarf auszugehen. Natürlich ist dieser Test nicht genau. Er kann aber grundsätzlich Hinweise liefern, ob ein Bedarf an Jod besteht oder nicht.
Hinweis: Um hartnäckige Jod-Flecken von der Haut zu entfernen, kann man eine Vitamin-C-haltige Creme oder etwas Ascorbinsäure in ein wenig Wasser aufgelöst verwenden.
2) Jodausscheidung im Harn
Hierzu wird der 24-Stunden-Urin verwendet, bzw. eine 10ml-Probe daraus. Eine besondere Stabilisierung des Urins ist dabei nicht notwendig. Bis vor Kurzem galt diese Methode als Standard. Die sehr gut validierten Referenzbereiche orientieren sich allerdings nur am Bedarf der Schilddrüse und lassen den Jodbedarf des restlichen Körpers weitgehend außer Acht.
3) Jodsättigungstest
Diese Methode gibt es seit zehn Jahren und ist auf die amerikanischen Ärzte Dr. David Brownstein und Dr. Guy Abraham zurückzuführen. Diese Untersuchungsmethode gibt es in Deutschland erst seit wenigen Jahren - in den USA hat sich dieses Testverfahren mittlerweile etabliert. Ziel der Diagnostik ist es, abzuschätzen, ob der Gesamtbedarf der Körperzellen an Jod gedeckt ist. Ausgehend von der Annahme, dass ein Erwachsener ca. 50 Milligramm Jod im Körper gespeichert hat, wird genau diese Menge an Jod oral zugeführt und der 24-Stunden-Urin gesammelt. Eine Probe von 10 Milliliter aus dieser Menge wird im Labor untersucht.
Ist der Körper gesättigt, so wird er diese Menge an Jod überwiegend ausscheiden. Werden aber zum Beispiel in 24 Stunden 22 Milligramm Jod von den 50 Milligramm verabreichten Jod wieder ausgeschieden, hat der Körper mindestens 23 Milligramm für die sofortige Versorgung der Jodspeicherorgane einbehalten (ca. 5 Milligramm gehen oft durch Stoffwechselprozesse im Darm verloren). Es liegt daher ein Jodmangel vor.
Folgende Krankheiten stehen im Zusammenhang mit einem Jodmangel:
Jod ist ein natürliches Element und völlig harmlos. Bei einem Atomreaktorunfall entsteht jedoch das radioaktive Jod-123 und Jod-131. Gelangen diese Isotope über die Nahrung oder die Atmung in den menschlichen Körper, lagern sie sich in der Schilddrüse ab und verursachen dort erhebliche Schäden, im schlimmsten Fall den besonders aggressiven Schilddrüsenkrebs.
Jodblockade:
Es ist allgemein bekannt, dass bei einer atomaren Katastrophe Kaliumjodid-Tabletten an die Bevölkerung verteilt werden, in denen Jod enthalten ist. Allerdings müssen die Jodtabletten vorsorglich und so schnell wie möglich eingenommen werden, denn sobald das radioaktive Jod einmal in die Schilddrüse gelangt ist, kann auch die Tablette nichts mehr bewirken. Ist jedoch die Schilddrüse mit nicht-radioaktivem Jod gesättigt, wird eingeatmetes radioaktives Jod auf Grund der begrenzten Aufnahmefähigkeit der Schilddrüse nicht mehr aufgenommen und gespeichert, sondern vom Körper wieder ausgeschieden. Auf diese Weise sinkt das Risiko, an Schilddrüsenkrebs zu erkranken gegen Null.
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